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Von altersher wurde allgemein, und wird teilweise auch jetzt noch, das Leder in Gruben (im Versatz) gegerbt, indem man die Häute, resp. Blößen, schichtweise mit zerkleinertem, rohem Gerb material (Rinden, Früchten u. a. ) bestreute, dann mit Wasser oder mit Gerbbrühe übergoß und den Gerbvorgang sich selbst überließ. Es ist dies die Periode der natürlichen Gerbung, welche ähnlichen Perioden in anderen Gewerbszweigen entspricht. In der Gegenwart haben wir Gelegenheit, den übergang der Gerberei zu wissenschaft lich begründeter Weiterentwicklung in chemischer Hinsicht zu ver folgen. Es werden immer weniger rohe Gerbmaterialien verwendet, statt dessen werden letztere auf Brühen und Extrakte verarbeitet und kommen dann in dieser konzentrierten Beschaffenheit zur Anwen dung. Oft werden diese Extrakte noch besonderer Behandlung unter worfen, um sie für die Gerberei besonders geeignet zu machen. Außer dem kamen neue mineralische, synthetische und sulfitzellulosische Gerbmittel in Gebrauch. Diese Gerbmethoden mit Hilfe von chemischen Gerbmitteln, d. h. mit Extrakten und künstlichen Stoffen, bilden die Errungenschaften unserer Zeit. Die Lederindustrie verläßt allmäh lich die natürliche Gerbung, um sich in steigendem Maße der chemi schen zuzuwenden. Besonders anschaulich tritt dieses z. B. in den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika zutage, wenn wir den Ver brauch an rohen Gerbmaterialien und Gerbextrakten während des Zeitraumes von 1905 bis 1919 verfolgen. Während dieser Zeit hat sich die Menge der rohen Gerbmaterialien um das 2,65fache vermindert, dagegen ist die Extraktmenge um das 7,5fache gestiegen.