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Dies ist die erste einheitliche Beschreibung aller Ebenen von Kommunikation in den Organismenreichen der Pflanzen, Pilze, Tiere (Bienen und Korallen) und Bakterien auf der Grundlage der aktuellen empirischen Daten. Biokommunikation findet auf drei Ebenen statt (a) intraorganismisch, d.h. intra- und interzellulär, (b) interorganismisch, zwischen gleichen und verwandten Arten, und (c) transorganismisch, zwischen Organismen die nicht miteinander verwandt sind. Der biokommunikative Ansatz verdeutlicht, dass Zellen, Gewebe, Organe und Organismen sich mittels kommunikativer Interaktionen koordinieren und organisieren. Er verdeutlicht außerdem, dass die Ordnung der genetischen Nukleinsäuresequenzen in zellulären und nicht-zellulären (viralen) Genomen sprachlich strukturiert ist, und kombinatorischen (syntaktischen), kontext-bezogenen (pragmatischen) und inhaltsspezifischen (semantischen) Regeln unterliegt. Ohne Kommunikationsprozesse, d.h., regel-geleitete zeichen-vermittelte Interaktionen, können keine Lebensfunktionen innerhalb und zwischen Organismen koordiniert werden. Genau diese Eigenschaften findet man in toter Materie nicht.Außerdem untersucht der biokommunikative Ansatz die natürlichen Kompetenzen von Viren genetische Texte bearbeiten zu können. Die natürliche Bearbeitung genetischer Texte bedeutet kompetente Herstellung und Integration bedeutungsvoller Nukleotid-Sequenzen in bereits bestehende genomische Bedeutungszusammenhänge, und die Fähigkeit diese je nach kontext-abhängigen Bedürfnissen des Wirtsorganismus neu zu kombinieren und regulieren. Diese Sichtweise löst damit die bislang dominierende neo-darwinistische Konzeption (Mutation-Selektion) ab.Günther Witzany zeigt auf, dass die kommunikative Kompetenz sämtlicher Organismen zu den ureigensten Eigenschaften der belebten Natur gehört, worin sie sich klar von der unbelebten Natur unterscheidet.Frantisek Baluska, IZMB, Universität Bonn